Urban Selbstversorger

Der Stadtgarten als Biohof

Urban Selbstversorger
3. Mai 2018 by Markus

Stadthühner


Valentina, unsere Älteste, legt olivgrüne Eier

Seitdem wir selber Hühner haben drängen sich mir immer wieder zwei Fragen auf. Die Eine: Warum in aller Welt hat das so lange gedauert, bis wir den Entschluss gefasst haben Hühner zu halten? Und die Zweite: Warum haben so wenig Menschen Hühner in ihren Gärten? Seit gut 10.000 Jahren leben Menschen im Verbund mit dieser großartigen Vogelart. Zuerst zwar nur für Hahnenkämpfe, später erkannte man aber die effektive Nahrungsverwertung in Eier und Fleisch. Trotzdem, in unserer näheren Umgebung gibt es hunderte Gärten und, soweit ich das mitbekommen habe, sind wir die Einzigen, die diese lustigen Gesellinnen beherbergen. Das hat sicher vielerlei Gründe. Vermutlich ist vielen Kleingärtnern der Rasen zu heilig oder es kommt ihnen, wie uns lange Zeit, garnicht in den Sinn. Hühner kennt man vom Land, nicht aus der Stadt. Auch wissen viele Menschen nicht, dass Hühner auch ohne einen Hahn Eier legen. Ihr würdet euch wundern wie oft ich gefragt wurde wozu wir Hühner halten. Die legen ja keine Eier ohne Hahn. Hier ist bei vielen Städtern offenbar noch Aufklärungsarbeit zu leisten. 😉

Fun Facts!

-Hennen paaren sich am liebsten mit dem dominanten Hahn. Sie können nach der Paarung das Sperma eines schwächeren Hahnes wieder ausstoßen.
-Hühner stammen von den Dinosaurieren ab
-Hühner stellen die größte Population aller lebenden Vogelarten.
-Es gibt fast dreimal so viele Hühner wie Menschen


Unsere Orloff Küken Picki, Pecki und Pocki

Mein Plädoyer für mehr Stadthühner

Hähne sind in Wien ja leider nicht erlaubt. Dabei machen viele Hunde mit ihrem Gebell mehr krach als die meisten Hähne. Trotzdem steht dieses Verbot den eigenen Eiern nicht im Wege. Aber es sind nicht nur die Eier, die Hühner so wertvoll machen. Von Spätherbst bis zum Frühlingsanfang dürfen unsere Damen den Garten durchstreifen. Dabei lockern sie nicht nur die Erde auf und Düngen den Boden, sie scharren auch Schneckeneier frei, verzehren diese und dezimieren damit die Plagegeister deutlich!


Meine älteste Tochter Belinda, hat diese wunderschöen Grünlegerin nach sich selbst benannt.

Mit Hühnermist düngen ist übrigens das Non Plus Ultra! Er hat über 4x soviel Stickstoffgehalt wie Pferdemist. Man kann ihn trocknen, zu Jauche verarbeiten oder frisch im Herbst ins Beet untermischen. Wirklich guter Stoff. Auch die Federn lassen sich kompostieren und liefern eine Menge Stickstoff.


Blaurose (rechts) ist unser Cream Legbar Küken. Der Hahn links, sucht ein neues zuhause.

Natürlich darf man auch das Fleisch nicht vergessen, das uns Hühner liefern. Das ist natürlich nicht Jedermanns Sache aber wir schlachten die Hähne, die bei uns schlüpfen, sobald sie anfangen zu krähen. Meistens bekommen wir Schlachtkörper von 1,3-1,8kg raus. Auch, wenn das Schlachten an sich keine schöne Tätigkeit ist, haben wir die Gewissheit, dass es den Tieren bis zu ihrem Tod frei von Medikamenten waren, es ihnen wirklich gut ging und an nichts fehlte.

   
Jacquotte Delahaye, die schwedisch Isbar und Pecki mal von vorne.

Hühner im Garten zu halten ist weder aufwändig noch teuer und auch ein riesen Spaß. Wer die Möglichkeit hat sich dieses Liebenswerte Geflügel zu halten, sollte sich ernsthaft Gedanke machen und überlegen ob es nicht eine Bereicherung für den Garten wäre.

Gute Literatur gibt es auf jeden Fall zu Hauf. Hier ein paar Buchtipps:
               

Habt ihr auch gute Buchtipps zu diesem Thema?

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